Stärke die Verbindung

zu deinem Kind

Bedürfnisorientierte Erziehung

Entwicklungstrauma durch Erziehung?

Entwicklungstrauma durch Erziehung

Was der Erfolg rechter Parteien damit zu tun hat.

Warum ist Erziehung ein Problem?

Erziehung wird dann problematisch, wenn sie Machtmissbrauch, Zwang und andere Formen von Gewalt beinhaltet.

Dadurch werden natürliche menschliche Bedürfnisse unterdrückt, was wiederum die emotionale Entwicklung behindert.

Durch herkömmliche Erziehung lernen Kinder, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu unterdrücken um weiter in Bindung zu bleiben.

Gibt es im Umfeld des Kindes keine emotional verlässliche Bezugsperson, die das wichtige Bedürfnis nach Bindung erfüllen kann, ist ein Entwicklungstrauma vorprogrammiert.

Diese Traumata manifestieren sich später im Leben in Form von psychischen Störungen, Beziehungsproblemen und einem tiefen Misstrauen gegenüber sich selbst und anderen.

In diesem Artikel gehe ich auf die einzelnen Begriffe ein und stelle einen Kontext her zwischen der Erziehung, wie sie unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern erlebt haben, warum diese Erziehungsideale auf Funktionieren ausgelegt waren und warum das Thema heute so brisant ist, wie nie zuvor.

Was ist Erziehung?

Hier ist die Definition des Erziehungswissenschaftlers Wolfgang Brezinka:

Unter Erziehung versteht man

„Handlungen […], durch die Menschen versuchen,

das Gefüge der psychischen Dispositionen* anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern

oder seine als wertvoll beurteilten Bestandteile zu erhalten

oder die Entstehung von Dispositionen, die als schlecht bewertet werden, zu verhüten.“

[Quelle: Wolfgang Brezinka: Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft, 5. Auflage, Ernst Reinhardt Verlag, München 1990, S. 95]

*Psychische Dispositionen sind relativ stabile geistige und emotionale Neigungen oder Tendenzen einer Person, die ihr Verhalten, Denken und Fühlen beeinflussen. In der Erziehung bezieht sich der Begriff auf die Absicht, diese mentalen Strukturen zu formen oder zu verändern.

Fakt ist:

  • Erziehung ändert sich mit den gesellschaftlichen Normen und Werten.
  • Erziehung verfolgt Ziele und erfolgt im Rahmen von Erziehungskonzepten.
  • Diese Ziele werden mit bestimmten Erziehungsmethoden erreicht.

Neutral betrachten also kein Problem.

Aber wir können Erziehung nunmal nicht neutral betrachten, sondern brauchen den Kontext dazu.

Schließlich haben wir eine Geschichte.

Und die ist erziehungsmäßig mehr als düster…

Warum Erziehung im Kontext der deutschen Geschichte ein Problem ist

Es ist komplett willkürlich, wie kleine Menschen erzogen werden.

Hat jemand die Kinder gefragt, was sie für eine Meinung dazu haben?

Wenn Erziehung, dann bitte mit dem Ziel der Menschlichkeit.

Wir Menschen sind emotionale Wesen. Wir sind Bindungswesen, weil wir die einzige Spezies sind, die so lange von ihren Bindungspersonen abhängig ist.

Das heißt:

  • Bindung ist unsere Stärke.
  • Kooperation ist unsere Stärke!
  • Wir kommen mit einer feinfühligen, offenen Bereitschaft zur Kooperation auf die Welt.
  • Wir wollen uns mit unseren Mitmenschen verbinden.
  • Wir sind auf Liebe programmiert…

Allerdings macht uns das auch sehr verletzlich und damit anfällig für Angst.

Und wer würde diese Verletzlichkeit ausnutzen, um kleine gehorsame Soldaten und Gebärmaschinen zu züchten, die dem Vaterland dienen? Hmmmmmm…. 🧐

Wie schafft man es, diese natürlichen Stärken derartig abzutrainieren und Generationen zu emotionalen Zombies zu machen?

Das erfordert schon einiges an Aufwand. Aber es ist möglich. Siehe Deutschland 1936.

Es braucht nur einen Bestseller, den jede frisch gebackene Mutter in der Nazizeit geschenkt bekommt. Geschrieben von der Lungenärztin Johanna Haarer.

Ja, wir alle wissen, dass Lungenärztinnen sich extrem gut mit Erziehung auskennen und daher besonders vertrauenswürdig sind. 👍🏽

Aber wie man in diesem Artikel nachlesen kann, ist Haarer nur eine von vielen Marionetten der schwarzen Pädagogik, die natürlich in der NS Zeit besonders beliebt war.

Wie wurde Erziehung in Deutschland umgesetzt?

In Deutschland, so wie in vielen anderen westlichen Ländern, war die konventionelle Erziehung oft stark von Autorität und Gehorsam geprägt.

Historisch gesehen hatten diese Erziehungsmethoden tiefe Wurzeln in der preußischen Disziplin und in der Nachkriegszeit, als es darum ging, gesellschaftliche Normen und Ordnung wiederherzustellen.

In vielen Familien und Schulen wird noch heute eine autoritäre Erziehung praktiziert, die auf Strafen und Kontrolle basiert.

Diese Methoden werden in einigen Fällen auch von pädagogischen Fachkräften unterstützt, die selbst in einem ähnlichen System aufgewachsen sind und es daher als „normal“ empfinden.

Erziehung – eigene Erfahrungen

Leider war ich direkt von dieser schwarzen Pädagogik betroffen.

So wie meine Mutter und meine Großmutter (Liebe Grüße Mutsch und Omsch 🙋🏽‍♀️) und Millionen weiterer Opfer der schwarzen Pädagogik.

Als ich geboren wurde, war es noch grausame Tradition, die neugeborenen Säuglinge von den Müttern zu trennen. Wo dieser sadistische Brauch wohl her kommt? Hmmmmmmm….

Achtung, Triggerwarnung:

Die Empfehlung Haarers, Mutter und Kind nach der Geburt für 24 Stunden zu trennen, habe für beide gravierende Folgen. Das Neugeborene, taktiler Reize dringend bedürftig, laufe Gefahr zu sterben. Der Saugreflex, etwa 20 Minuten nach der Geburt am stärksten ausgeprägt, lasse nach, wenn das Baby nicht gesäugt werde, und so könne es Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme entwickeln. Darüber hinaus hätten Säuglingsforscher herausgefunden, dass sich ein Neugeborenes etwa eine Stunde nach der Geburt für die Dauer von etwa einer Stunde in einem besonderen Zustand der „ruhigen Aufmerksamkeit“ befinde, in dem es Kontakt zur Mutter aufnehme, um danach in einen tiefen Schlaf von etwa drei bis vier Stunden zu fallen. Werde diese – einer Prägung ähnlichen – Phase nicht genutzt, bleibe das für die Beziehung zwischen Mutter und Kind nicht ohne Folgen. Bei der Mutter fördere frühes Anlegen die Milchbildung. Darüber hinaus habe sich gezeigt, dass Mütter, die nach der Geburt vom Kind getrennt wurden, später wenig einfühlsam auf das Kind reagierten. [Quelle]

Das ist natürlich nur der Anfang der Gehirnwäsche.

Kinderkuren und Krankenhausaufenthalte waren an der Tagesordnung und Eltern war grundsätzlich nicht erlaubt, bei den Kindern zu sein.

Dadurch stellt man sicher, dass das Urvertrauen und die Mutter Kind Bindung extrem gestört sind. Perfekte Voraussetzungen für gefühlstote Soldaten, die bereitwillig ihrem Führer jeden Befehl von den Lippen ablesen. 😍

Fakt ist:

Wer in solchen Erziehungssystemen aufgewachsen ist, trägt tiefe emotionale Wunden davon, die oft erst spät im Leben erkannt werden. Wenn überhaupt.

Diese Wunden äußern sich in Form von Unsicherheiten, Ängsten oder einem Gefühl der inneren Leere.

Da diese Erfahrungen nicht nur individuell, sondern auch kulturell geprägt sind, lässt es sich so schwer greifen. Weil es sich so normal anfühlt.

Erst durch die eigenen Kinder dämmert langsam, dass man vielleicht etwas überreagiert, wenn man einen 10-minütigen Tobsuchtsanfall bekommt, nur weil das Kind etwas für seinen Entwicklungsstand vollkommen natürliches macht.

Pädagogische Fachkräfte spüren das durch sogenannte „Systemsprenger“, die Gott sei dank zeigen, dass wir es hier mit einem kollektiven Trauma zu tun haben, das wir uns schleunigst anschauen sollten.

Diese Kinder sind die Symptomträger einer Gesellschaft, die ihre traumatische Vergangenheit so sehr verdrängt hat, dass sie ein feinfühliges zwischenmenschliches Verhalten als Bedrohung ansieht:

„Diese verweichlichte Erziehung heutzutage.“

“Du verwöhnst das Kind, wenn du bei jedem Pieps hinrennst.”

“Der macht das mit Absicht!”

Die bösen Kinder testen dich?

Ja, sie testen dich auf Entwicklungstrauma.

Wie ist dein Ergebnis?

Entwicklungstrauma durch Erziehung

Entwicklungstrauma ist das Ergebnis von wiederholten, oft subtilen, emotionalen und psychologischen Verletzungen, die in der Kindheit durch unpassende Erziehungsmethoden verursacht werden.

Ich plädiere an der Stelle nochmal stark für SELBSTREFLEXION.

Mit ist nämlich aufgefallen, dass gerade diejenigen, die das lesen und denken: “Ja, da gibt es schlimme Zustände. Aber bei und ist alles in Ordnung” nochmal genauer hinschauen dürfen.

Wo hinschauen?

Auf die Symptome, denn die lügen nicht. Darauf gehe ich weiter unten im Artikel ein.

“Ich hatte eine schöne Kindheit.” ist übrigens noch so ein Satz, bei dem du hellfühlig werden darfst.

Entwicklungstraumata können entstehen, wenn Kinder gezwungen werden, ihre wahren Gefühle zu unterdrücken, um den Erwartungen der Eltern oder Lehrer zu entsprechen.

Die Erwartungen der Eltern und Lehrer:

  • „Sei brav,
  • lerne fleißig,
  • sei leise.
  • Sei gehorsam.
  • Sei lieb zu deinem Bruder.
  • Hör auf zu schreien!
  • So schlimm war das doch gar nicht.”

Diese unterdrückten Gefühle können zu chronischem Stress führen, der sich in Form von Angststörungen, Depressionen und anderen psychischen Problemen im Erwachsenenalter manifestiert.

Ein weiteres Problem ist, dass Menschen, die selbst traumatisierende Erziehung erlebt haben, diese oft unbewusst an die nächste Generation weitergeben, was den Kreislauf des Traumas fortsetzt.

Fakt ist: Konventionelle Erziehungsmethoden sind nicht nur schädlich für die kindliche Entwicklung, sondern wirken auch retraumatisierend auf die Erwachsenen, die solche Erziehungsmethoden erlebt haben.

Hier ist die Liste schädlicher Erziehungsmethoden mit kurzen Beispielen:

  1. Körperliche Bestrafung (oder Androhung körperlicher Bestrafung)
    • „Du kriegst jetzt eine Ohrfeige, damit du das nie wieder machst!“ (Gewalt zur Disziplinierung)
    • Wenn du das nochmal machst, klatsche ich dir eine.“
  2. Emotionale Vernachlässigung
    • „Ich habe keine Zeit für dein Gejammer.“ (Bedürfnisse des Kindes ignorieren)
    • „Was willst du denn jetzt schon wieder?”
  3. Verbale Gewalt
    • „Du bist so dumm, das wirst du nie verstehen.“ (Abwertung und Herabsetzung)
    • „Das verstehst du noch nicht.“ 
  4. Liebesentzug
    • „Ich rede nicht mehr mit dir, bis du dich entschuldigst.“ (Zuneigung entziehen, um Gehorsam zu erzwingen)
    • „Wenn du so bist, rede ich gar nicht mehr mit dir.“ 
  5. Übermäßige Kontrolle
    • „Du darfst nur das anziehen, was ich für dich ausgesucht habe.“ (Autonomie einschränken)
    • „Die Tür zu deinem Zimmer bleibt offen, damit ich sehe, was du da treibst.“ 
  6. Schuld und Scham
    • „Schäm dich, dass du so etwas getan hast!“ (Kind beschämen, um Verhalten zu ändern)
    • Kind auslachen
  7. Bestrafung durch Isolation
    • „Du gehst jetzt in dein Zimmer bis zu dich beruhigt hast!“ (Kind isolieren, um Gehorsam zu erzwingen)
  8. Überhöhte Erwartungen
    • „Nur eine drei? Hast du wohl schlecht gelernt!“ (Kind unter Leistungsdruck setzen)
    • „Schau dir mal Kevin an, der kann das schon.“ 
    • „Nimm dir ein Beispiel an deinem großen Bruder.“ 
  9. Erpressung oder Manipulation
    • „Wenn du nicht sofort aufräumst, gibt es keine Gute-Nacht-Geschichte.“ (Bestrafen, um Verhalten zu erzwingen)
    • „Wenn du nicht mitkommst, gehe ich alleine.“ (Drohen)
  10. Inkonsistenz und Willkür
    • „Heute darfst du das nicht, weil ich es sage.“ (Unvorhersehbare Regeln setzen)
    • „Ja, nimm dir doch das Eis aber lass mich in Ruhe.“ 

Diese kurzen Beispiele zeigen, wie alltägliche Sätze und Handlungen tiefgreifende Auswirkungen auf Kinder haben können. Sie können zu emotionalem Stress und langfristigen Schäden führen.

Was ist ein Entwicklungstrauma?

Ein Entwicklungstrauma ist eine emotionale Verletzung, die während der frühen Kindheit entsteht.

Diese Verletzung hat gravierende Auswirkungen auf das spätere Leben der Betroffenen.

Es entsteht durch wiederholte oder andauernde belastende Erfahrungen, die das Kind emotional überfordern und die es nicht alleine verarbeiten kann.

Entwicklungstraumata können entstehen durch:

  • Vernachlässigung: Wenn ein Kind regelmäßig nicht die notwendige Fürsorge, Aufmerksamkeit oder emotionale Unterstützung erhält.

(Ist das bei einem zu geringen Betreuungsschlüssel in der Kita, Fachkräftemangel und Eltern in 40-Stunden Wochen, im Schichtdienst nicht an der Tagesordnung?)

  • Missbrauch: Physische, emotionale oder sexuelle Gewalt, die das Kind traumatisiert.

(Achte auf emotionale Gewalt in der Sprache. Drohst du deinem Kind, damit es “hört” oder “lieb” ist, weil du gestress bist?)

  • Konflikte in der Familie: Ständige Streitigkeiten, Gewalt zwischen den Eltern
  • Fehlende Sicherheit: Ein unsicheres Umfeld, in dem das Kind sich bedroht oder unsicher fühlt.

(Ist ein Umfeld, in dem keine emotional verfügbaren Erwachsenen anwesend sind ein sicheres Umfeld? Ich stelle nur Fragen.)

Wir neigen dazu, mit “vieeeel schlimmeren” Geschichten von der eigenen Lebensrealität abzulenken.

Das kann dann so aussehen:

Ulrike hat diesen Artikel gelesen und debattiert aufgeregt mit ihrer Freundin darüber: Schlimm, wie manche Eltern ihre Kinder traumatisieren!”

Ihre Freundin Helga so: „Ja, auf jeden Fall. Hab ich erst letztens wieder bei Youtube gesehen. Da war eine Mutter, die hat ihre Kinder jahrelang in aller Öffentlichkeit zur Schau gestellt und missbraucht. Jetzt sitzt sie im Knast.”

Ulrike: Unglaublich, warum macht da niemand was?”

Währenddessen versucht Ulrikes 2-jähriger Sohn vergeblich, an die Wasserflasche zu kommen.

Irgendwann schreit er.

Ulrika: “Maaan, was denn! Hör auf zu schreien. Hier ist dein Wasser…”

Genervt verdreht sie die Augen, trinkt noch einen Schluck Wein, um den Stress zu ertragen und unterhält sich mit Helga weiter über die bösen anderen Eltern, die ihre Kinder traumatisieren.

Wie kann Entwicklungstrauma entstehen?

Es muss nicht immer die krasse Horrorstory des jahrelangen Missbrauchs sein.

Ein Entwicklungstrauma kann durch permanente kleine Verletzungen entstehen, die sich irgendwann normal anfühlen:

  • Bei einem Baby, das nach Ewigkeiten Schreien emotional erschöpft in den Schlaf fällt, sieht es von Außen aus, als würde das Schlaftraining funktionieren.

“Der schläft ja schön durch.”

BÄM! Schon hast du mit deinem Kommentar die junge Mutter beim Traumatisieren supportet.

  • “Wie lieb sie ist.” wenn das Kind still ist.

BÄM! Du warst gerade Komplizin einer Traumatisierung.

Hier sind weitere Beispiele, wie Entwicklungstrauma entstehen kann:

Wenn die eigenen Ängste auf die Kinder projiziert werden

Kinder haben extrem feine Antennen, bis sie durch Erziehung abstumpen. Davor nehmen sie jede Schwingung wahr. 

Wenn emotional aufgebrachte Kinder nicht beruhigt werden

„Geh in dein Zimmer bis du dich wieder beruhigt hast.“

Zu viel Kontrolle

„Was machst du da? Warum machst du das? Komm da runter, das ist zu gefährlich! Ich hab dir doch gleich gesagt, dass du runterfällst, jetzt brauchst du auch nicht mehr ankommen!“

Reizüberflutung

  • Das Kind hat keine Möglichkeit, sich zurückzuziehen.
  • Du gehst im Kinderzimmer ein und aus. Vielleicht sogar um zu erziehen! “Hier siehts ja aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen!!!” Das erzeugt extremen Stress.

Grenzen ignorieren

  • Wenn die Grenzen der Kinder ignoriert werden.
  • Grenzen ignorieren ist auch, wenn das Kind gezwungen wird, danke zu sagen, oder Oma Erna zu küssen. Bitte wundere dich nicht, wenn dein Kind in Row Zero landet und sich nicht traut, zu gruseligen Rentnern nein zu sagen, wenn jahrelang das Gefühl für körperliche Grenzen mit Erziehung abtrainiert wurde.
  • Kinder ohne deren Erlaubnis hochheben,
  • Haare streicheln,
  • anfassen oder in die süßen Bäckchen kneifen.

Wenn du jetzt denkst: Na hör mal! Wo kommen wir denn da hin?

Schonmal überlegt, ob du ein Entwicklungstrauma hast?

Wenn dauerhaft die Bedürfnisse nicht erfüllt werden

Normal entwickelte Kinder reagieren mit Protest, wenn ihre Bedürfnisse nicht erfüllt werden.

Ein Baby schreit.

Ein Kleinkind quängelt, schlägt um sich oder bekommt einen Wutanfall.

Wenn das auf Dauer ignoriert, missverstanden und bestraft wird, resigniert das Kind.

Es gibt auf. Es passt sich an. Es opfert die eigenen Bedürfnisse zugunsten der Bindung.

Im Kind stirbt ein Stück.

Es hat gelernt: Meine Bedürfnisse werden nicht erfüllt.

Das ist deswegen so tragisch, weil es von den Erwachsenen völlig falsch interpretiert wird:

„Siehst du, es funktioniert. Er ist jetzt wieder lieb.“

„Siehst du, wie schön sie schläft.“

Dabei bleibt der Stress aber im Körper des Kindes gespeichert.

Die Tragik geht weiter:

Die Bindungsperson wird vom Kind gebraucht, um zu überleben und um die starken Gefühle zu regulieren.

Aber durch die fortwährenden Erziehungsmaßnahmen wird die Bindungsperson auch als “nicht sicher” eingestuft.

Das hat Auswirkungen auf das Urvertrauen.

Die Folgen können:

  • Verlustängste,
  • starke Eifersucht
  • der Hang zu toxischen Beziehungen sein.

Mehr zu den Folgen weiter unten…

Fakt ist:

Kinder sind emotional und physisch von ihren Bindungspersonen abhängig. Sie brauchen sie zum Überleben! Und um die eigenen Emotionen zu regulieren.

Bitte trenne diese wundervolle Verbindung zu deinem Kind nicht mit Erziehung. Der kurze Ruhemoment ist es nicht wert.

Mögliche Symptome

Folgen eines Entwicklungstraumas

  • Angst und Unsicherheit
    • Beispiele: Angst vor Nähe, Bindung oder vor Ablehnung; Phobien (z.B. Sozialphobie); ständige Unsicherheitsgefühle.
  • Depression und Traurigkeit
    • Beispiele: Diffuse Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, negative Gedanken.
  • Schuld- und Schamgefühle
    • Beispiele: Toxische Scham- und Schuldgefühle, ständige Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühle.
  • Kontrollbedürfnis und Perfektionismus
    • Beispiele: Starker Drang nach Kontrolle, Perfektionismus, nicht Nein sagen können.
  • Selbstüberforderung und Stresssymptome
    • Beispiele: Überanpassung, ständige Selbstüberforderung, niedrige Stress-Toleranz, innere Unruhe, Schlaflosigkeit.
  • Vermeidung und emotionale Taubheit
    • Beispiele: Vermeidung von Nähe oder Konflikten, Rückzug, emotionale Taubheit, Passivität.
  • Reizbarkeit und Nervosität
    • Beispiele: Hohe Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Ungeduld, schlechte Laune.
  • Suchtverhalten
    • Beispiele: Sucht nach Anerkennung, Substanzen, oder exzessivem Verhalten (z.B. Arbeit, Sport).
  • Schutzpanzer
    • Beispiele: Körperliche Schutzmechanismen wie Verspannungen, Leistung, Gefühlskälte, Körperfett als Abwehr.
  • Wiedererleben und Übererregung
    • Beispiele: Intrusionen, Flashbacks, Alpträume, Übererregung, Schreckhaftigkeit.
  • Psychosomatische Probleme
    • Beispiele: Chronische Schmerzen, Verspannungen, Müdigkeit, Burnout.
  • Niedriges Selbstwertgefühl und Misstrauen
    • Beispiele: Wenig Selbstvertrauen, Angst, verletzt zu werden, Misstrauen gegenüber anderen.

Erkennungsmerkmale eines Entwicklungstraumas

  • Starke Emotionen ohne erkennbaren Anlass
    • Beispiele: Unangemessene Angst, Wut, oder Scham in alltäglichen Situationen.
  • Überanpassung und Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
    • Beispiele: Sich aufopfern, um anderen zu gefallen, ohne auf die eigenen Bedürfnisse zu achten.
  • Einsamkeit und Beziehungsprobleme
    • Beispiele: Angst vor Nähe, Schwierigkeiten, stabile Bindungen aufzubauen, übermäßige Eifersucht.
  • Konzentrationsprobleme und Hochsensibilität
    • Beispiele: Schwierigkeiten, sich zu fokussieren, Überempfindlichkeit gegenüber Reizen oder Kritik.

Vielgestaltige Symptome

  • Schlafstörungen und Albträume
    • Beispiele: Einschlafprobleme, häufige Albträume, Schlaflosigkeit.
  • Erschöpfung und Müdigkeit
    • Beispiele: Dauerhafte Müdigkeit, Erschöpfung trotz ausreichend Schlaf.
  • Essstörungen
    • Beispiele: Gestörtes Essverhalten, extremes Über- oder Unteressen als Bewältigungsstrategie.
  • Emotionale Instabilität und hohe Reizbarkeit
    • Beispiele: Schnelle Stimmungswechsel, Aggressivität, Schwierigkeiten, Gefühle zu regulieren.
  • Einsamkeit und soziale Isolation
    • Beispiele: Rückzug aus sozialen Kontakten, Gefühl von Isolation und Einsamkeit.

Auswirkungen von Entwicklungstraumata

  • Distanz vom Umfeld und von sich selbst.
  • Gefühl, nicht dazuzugehören.
  • Das Leben ist ein ewiger Kampf.
  • Das Leben ist schwer / ungerecht.
  • Ich kann mich an die Kindheit nicht erinnern.
  • Angst vor anderen Menschen.
  • Angst vor Gefühlen.
  • Missbrauch von Alkohol und Drogen.
  • Ablenken mit Konsumgütern,
  • Essstörungen,
  • Erinnerungen werden als schmerzhaft wahrgenommen,
  • plötzlich auftretendes Gefühl der Sinnlosigkeit, Leere, Trauer,
  • Verlustängste,
  • Kinder werden als nervig empfunden.

Das Entwicklungstrauma ist weit verbreitet: Viele Menschen leiden unter den Folgen, ohne es zu wissen. Sie fühlen sich unbehaglich in ihrer Haut, wertlos oder ängstlich, können aber oft nicht sagen, warum.

Erziehung und der Aufstieg rechter Parteien in Europa

Der Zusammenhang zwischen traditionellen Erziehungsmethoden und dem aktuellen politischen Klima in Europa ist tiefgreifend und alarmierend.

Konventionelle Erziehung, die auf Autorität, Gehorsam und Unterdrückung von Emotionen basiert, trägt dazu bei, ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem autoritäre Ideologien auf fruchtbaren Boden fallen.

Rechte Parteien, die in vielen europäischen Ländern in den letzten Jahren große Erfolge feiern, appellieren oft an Gefühle von Unsicherheit, Angst und dem Wunsch nach Ordnung und Kontrolle.

Diese Parteien nutzen das tief verwurzelte Bedürfnis vieler Menschen nach klaren Strukturen und einfachen Antworten auf komplexe gesellschaftliche Probleme aus – ein Bedürfnis, das häufig in autoritär geprägten Erziehungssystemen seine Wurzeln hat.

Menschen, die in ihrer Kindheit gelernt haben, ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu unterdrücken und sich einer äußeren Autorität zu fügen, neigen im Erwachsenenalter oft dazu, ähnliche Strukturen in der Politik zu unterstützen.

Sie suchen Sicherheit in starken, autoritären Führungsfiguren und klaren, oft rigiden gesellschaftlichen Normen. Diese psychologischen Muster machen sie empfänglicher für die populistische Rhetorik rechter Parteien, die einfache Lösungen und klare Feindbilder anbieten.

Darüber hinaus führt die Erziehung, die auf Kontrolle und Disziplin beruht, oft zu einem tiefen Misstrauen gegenüber Andersdenkenden und Minderheiten, da diese als Bedrohung für die erlernte Ordnung wahrgenommen werden.

Rechte Parteien schüren dieses Misstrauen und bieten eine Gemeinschaft, die auf Abgrenzung und Exklusion basiert, was vielen Menschen, die in konventionellen Erziehungssystemen aufgewachsen sind, emotionalen Halt gibt.

Die aktuelle politische Landschaft in Europa ist also nicht nur das Ergebnis wirtschaftlicher oder sozialer Veränderungen, sondern auch tief in den Erziehungsmustern vergangener Generationen verwurzelt.

Wenn diese Muster nicht durch eine bedürfnisorientierte Erziehung abgelöst werden, die Empathie, kritisches Denken und individuelle Freiheit fördert, wird der Kreislauf autoritärer Denkweisen fortbestehen und weiterhin Nährboden für extremistische Ideologien bieten.

Es ist daher unerlässlich, die Art und Weise, wie wir unsere Kinder erziehen, grundlegend zu überdenken, um langfristig eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft zu fördern, die resistent gegen autoritäre Versuchungen ist.

Und nun?

Ein bedürfnisorientiertes Umfeld ist ein sicherer Ort ohne Gewalt, Manipulation Machtmissbrauch. Mache dein zu Hause zu einem Ort der Heilung und des Austauschs. Wie das geht, erfährst du in meiner Welt. Trage dich in meinen Newsletter ein und erhalte spannende Impulse rund um den bedürfnisorientierten Lifestyle. Be the Change!

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Was für ein genialer Beitrag Yvonne! danke dafür. Genau bei diesen Traumatas setze ich mit HappyKids an. Es ist für allem das Gefühl von „Unverbundenheit / Getrenntheit“ welches den emotional und psychischen Stress aufrecht erhaltet. Verbundenheit ist der Schlüssel zum inneren Seelenfrieden.

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