Stärke die Verbindung
zu deinem Kind
Schulprobleme? Wie du sie mit gewaltfreier Kommunikation lösen kannst
Schön, dass du da bist!
Ich zeige Eltern und pädagogischen Fachkräften, wie sie Kinder bedürfnisorientiert begleiten.
Ohne Machtkampf, Manipulation & Angst.
Du willst Kinder wertschätzend begleiten und Frust deutlich minimieren?
Hol dir hier die Checkliste der 7 Bedürfnisse, die bei Kindern fast immer unerfüllt sind und unweigerlich zu Frust führen.
Von deinen Kindern kannst du viel lernen. Zum Beispiel wie lange es dauert, bis du deine Geduld verlierst. – Franklin P. Jones
Max ist verzweifelt.
Er versucht, der Lehrerin zu folgen.
Aber er versteht einfach nicht, was sie erzählt.
Unsicher meldet er sich und stellt stotternd eine Frage.
Moritz äfft ihn nach und alle Kinder lachen.
Max spürt, wie seine Angst und Unsicherheit zu Wut werden.
Er zappelt unruhig auf seinem Stuhl und summt sein Lieblingslied, um sich selbst zu beruhigen.
Die Lehrerin ermahnt Max: „Hör auf damit und setz dich still hin!“
Moritz lacht laut auf und flüstert Max bester Freundin etwas ins Ohr, worauf diese auch lacht.
Max explodiert. Er schreit und wirft seinen Radiergummi nach Moritz.
„Jetzt reicht’s aber!“, ruft die Lehrerin und schickt Max vor das Klassenzimmer.
Wutentbrannt rennt Max vor die Tür und schlägt sie hinter sich zu.
Einsam lässt er sich auf den Boden sinken und spürt eine Welle von Scham und Trauer in sich aufsteigen.
Schulprobleme: Wie Eltern unterstützen können
Besorgt lesen Max Eltern den Eintrag im Hausaufgabenheft. Das ist nicht der erste Eintrag und allmählich wachsen Sorgen und Frust bei allen Beteiligten.
Max hat immer weniger Lust, in die Schule zu gehen und die Stimmung zu Hause ist aufgrund der Situation auch angespannt.
Wenn er nicht gerade mit seiner besten Freundin spielen kann, ist Max unzufrieden und unausgeglichen.
Immer häufiger streiten sich die Eltern.
„Was soll aus dem Jungen werden?“ Hilflos fragen sie sich, wie sie ihrem Kind helfen können, diese Herausforderungen zu bewältigen.
Schulprobleme bedürfnisorientiert lösen
Max fällt es schwer, seine Emotionen zu regulieren.
In schwierigen oder stressigen Situationen handelt er dann impulsiv.
Wenn es Konflikte mit seiner Schwester oder einem Freund gibt, wird er schnell wütend, schreit, weint oder handelt aggressiv.
Seine Eltern wünschen sich, dass er lernt, seine Gefühle auszudrücken und nach einer Lösung zu suchen.
Aber sie sind unsicher, wie sie Max dabei unterstützen können.
2 mögliche Ursachen für Schulprobleme
Bei Schulproblemen ist es wichtig, die Selbstregulation bei Kindern zu trainieren.
Vielleicht fällt es deinem Kind im Unterricht schwer, sich selbst zu regulieren? Wenn das der Fall ist, braucht es die Unterstützung von liebevoll zugewandten Erwachsenen.
Beispiele für mangelnde Selbstregulation könnten sein:
- wenn Kinder Schwierigkeiten haben, die eigenen Handlungen zu planen,
- Entscheidungen zu treffen
- sich zu konzentrieren,
- ihre Aufgaben zu organisieren und abzuschließen oder
- ihr Verhalten zu kontrollieren.
Darüber hinaus führt die mangelnde Selbstregulation dazu, dass Kinder ihre Impulse schwerer kontrollieren können.
Diese mangelnde Impulskontrolle kann sich folgendermaßen zeigen:
- Das Kind möchte ständig sprechen,
- herumspringen oder
- Dinge berühren,
anstatt im Unterricht ruhig zu sitzen und zuzuhören.
Diese Arten von Verhaltensweisen können dazu führen, dass das Kind Schwierigkeiten in der Schule hat, in Konflikte mit anderen Kindern gerät und Probleme hat, gesunde Beziehungen aufzubauen.
→ Es ist wichtig, dass Eltern, Erziehende und Lehrkräfte mit dem Kind zusammenarbeiten, um Strategien zu entwickeln, mit denen es lernen kann, seine Emotionen und Verhaltensweisen besser zu regulieren.
Schulprobleme: SOS-Strategien für Eltern
Je früher Eltern handeln, desto besser.
Denn je häufiger störendes Verhalten in der Schule vorkommt, desto stärker manifestieren sich die Probleme und die schwierigen Verhaltensweisen.
Diese SOS-Strategien helfen dabei, ins Handeln zu kommen:
- Die Eltern könnten versuchen, mit der Lehrer*in ihres Kindes zusammenzuarbeiten, um herauszufinden, wie sie ihrem Kind am besten helfen können.
- Sie könnten auch mit einer Therapeut*in, Berater*in, Elterncoach oder Schulsozialarbeiter*in sprechen, um Unterstützung zu erhalten, wie sie ihrem Kind helfen können, bessere Selbstregulierungsstrategien zu entwickeln.
- Zeige deinem Kind, wie es seine Emotionen auf eine gesunde Weise ausdrücken kann. Das Erkennen und Benennen von Gefühlen sind wichtige Meilensteine in der Entwicklung.
Menschen mit starken emotionalen Kompetenzen sind nachweislich selbstbewusster und glücklicher.
Je besser Kinder ihre Emotionen ausdrücken können, desto leichter fällt ihnen der Umgang mit Freunden und Mitschüler*innen im Klassenverband.
Das kannst du zum Beispiel mit dem Gefühlskompass tun.
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Schulprobleme: Was ist die größte Sorge der Eltern und was ist die Lösung?
Die meisten Eltern wollen, dass ihre Kinder in der Schule erfolgreich sind und gute Beziehungen zu anderen Kindern haben.
Daher machen sie sich natürlich Sorgen, wenn der Nachwuchs Schulprobleme hat, dem Unterricht nicht folgen kann oder wenn es Probleme mit den Mitschüler*innen gibt.
Dies kann auf folgende Überzeugungen, Glaubenssätze und erlernte Muster zurückzuführen sein:
- „Bildung ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg im Leben.“
- „Soziale Fähigkeiten sind für die Entwicklung einer gesunden Beziehung und einer positiven sozialen Identität wichtig.“
Weiterhin glauben viele Eltern, dass es in ihrer Verantwortung liegt, ihr Kind auf eine erfolgreiche Zukunft vorzubereiten.
Sie tun das, indem sie ihrem Nachwuchs beibringen, wie man in der Schule und in sozialen Situationen zurechtkommt.
Die Sorgen der Eltern entsteht aus dem positiven Wunsch, ihr Kind zu unterstützen und ihm die bestmöglichen Chancen im Leben zu bieten.
Es ist jedoch auch wichtig, zu erkennen, dass Kinder unterschiedliche Bedürfnisse und Stärken haben und dass Erfolg nicht immer nur durch akademische Leistungen oder soziale Fähigkeiten definiert wird.
Schulprobleme gemeinsam lösen mit der gewaltfreien Kommunikation
Um herauszufinden, worum es bei den Schulproblemen deines Kindes wirklich geht und welche unerfüllten Bedürfnisse hinter deinen Sorgen liegen, kannst du die gewaltfreie Kommunikation für dich nutzen.
>> Die Lösung und damit der wichtigste Schritt bei Schulproblemen ist eine offene, wertschätzende Kommunikation zwischen allen Beteiligten. <<
Hier sind fünf Beispiele aus der gewaltfreien Kommunikation, wie Eltern ihrem Kind Sicherheit geben können, wenn es Schulprobleme hat:
5 Strategien aus der gewaltfreien Kommunikation, mit denen Schulprobleme leichter geklärt werden können
#1 Empathisches Zuhören
Ermutige dein Kind dazu, über seine Erfahrungen und Gefühle zu sprechen, ohne es zu unterbrechen oder zu bewerten.
Indem du empathisch zuhörst und dich in die Perspektive deines Kindes hineinversetzt, fühlt es sich eher verstanden und akzeptiert.
#2 Ehrlichkeit und Authentizität
Sei deinem Kind gegenüber offen und ehrlich. Erkläre, warum du dir Sorgen machst und welche Schritte du unternimmst, um deinem Kind zu helfen.
Indem du authentisch und transparent bist, legst du den Grundstein für eine vertrauensvolle und bedürfnisorientierte Eltern-Kind-Beziehung.
Außerdem zeigst du deinem Kind, dass es nicht allein ist und du es unterstützen wirst.
#3 Benenne die Gefühle und Bedürfnisse
Du kannst deinem Kind helfen, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und auszudrücken, indem du aktiv zuhörst und einfühlsame Fragen stellst.
Indem ihr gemeinsam nach bedürfnisorientierten Lösungen sucht, vermittelst du deinem Kind, dass es eine aktive Rolle bei der Lösung seiner Probleme spielt.
Das erfüllt ganz nebenbei die Bedürfnisse nach Autonomie und Selbstwirksamkeit bei deinem Kind.
#4 Gemeinsam Konflikte lösen
Arbeite mit deinem Kind zusammen, um Konflikte mit anderen Kindern oder Lehrkräften zu lösen. Sucht gemeinsam nach Lösungen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.
Indem du deinem Kind zeigst, wie man Probleme durch Zusammenarbeit und Kompromisse mit einer wertschätzenden Kommunikation löst, entwickelt dein Kind wie von selbst eine bessere Konfliktlösungsfähigkeit.
#5 Wertschätzung und Anerkennung
Gib deinem Kind regelmäßig Wertschätzung und Anerkennung für seine Stärken und Fortschritte, unabhängig davon, ob es in der Schule erfolgreich ist oder nicht.
Indem du die Anstrengungen deines Kindes schätzt, kannst du ihm helfen, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufzubauen.
Wie das konkret aussehen kann, erfährst du jetzt:
5 stärkende Gesprächsbeispiele aus der gewaltfreien Kommunikation: Was du zu deinem Kind sagen kannst, wenn es Schulprobleme hat
#1 Wertschätzung und Anerkennung ausdrücken
Achtung: Bitte verwechsele Anerkennung und Wertschätzung nicht mit Lob und Manipulation. Anerkennung und Wertschätzung stärken das Selbstwertgefühl. Lob hingegen wirkt schwächend.
- „Ich bin stolz darauf, dass du weitermachst und nicht aufgibst.“
- „Wow, das hast du heute alles geschafft… Darauf kannst du echt stolz sein.“
- „Ich freue mich so sehr, dass du heute einen entspannten Schultag hattest und die Lehrerin um Hilfe gebeten hast.“
- „Du hast heute Moritz gesagt, was sein Verhalten mit dir gemacht hat. Das erfordert viel Mut.“
#2 Vertrauen und Potenziale ausdrücken
Indem Eltern ihrem Kind Vertrauen in seine Fähigkeiten und Potenziale geben, können sie ihm helfen, seine Selbstzweifel zu überwinden und optimistischer zu sein.
- „Ich glaube an dich und deine Fähigkeiten.“
- „Glaub an dich!“
- „Ich vertraue darauf, dass du die richtige Entscheidung triffst.“
- „Du schaffst das.“
#3 Fehler machen heißt nicht, falsch sein
Indem Eltern ihrem Kind zeigen, dass Fehler ein natürlicher Teil des Lernens sind, können sie ihm helfen, die Angst vor Fehlern zu überwinden und mehr Risiken einzugehen.
Dadurch vermittelst du deinem Kind, dass es nicht falsch ist, nur weil es Fehler macht.
- „Es ist in Ordnung, Fehler zu machen. Das gehört zum Lernen dazu.“
#4 Einfühlsames Fragen statt Verhören
Indem du deinem Kind einfühlsame Fragen stellst, hilfst du ihm, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen sowie Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit zu stärken.
- „Wie hast du dich in dieser Situation gefühlt?
- „Was könnte dir jetzt helfen?“
- „Was brauchst du jetzt?“
- „Hast du eine Idee, wie du das lösen könntest?“
#5 Du bist nicht allein.
Versichere deinem Kind, dass du für dein Kind da bist. Das kannst du direkt formulieren mit den Gesprächsbeispielen aus der gewaltfreien Kommunikation mit Kindern.
Du kannst es aber auch mit deiner Haltung zeigen.
Indem du präsent mit deinem Kind bist und aktiv zuhörst, zeigst du, dass du da bist.
Dadurch hilfst du deinem Kind, dass es sich sicher und unterstützt fühlt. Auch, wenn es mal schwierig ist.
- „Ich bin immer für dich da, wenn du Hilfe oder Unterstützung brauchst.“